Andacht

„Du darfst neue Hoffnung schöpfen" Jer 31,17

Liebe Gemeinde,

wer hätte vor reichlich 4 Jahren ernsthaft damit gerechnet, dass die halbe Pfarrstelle in Bockendorf wieder besetzt werden könnte? Wir haben es damals als Wunder empfunden, dass Sebastian Schirmer als Pfarrer zu uns in die Gemeinden gekommen ist. Jetzt, wo wir Abschied von ihm nehmen müssen, schauen wir dankbar zurück auf vier geschenkte Jahre. Unser Dank gilt unserem Herrn und natürlich auch Sebastian Schirmer für seine engagierte Arbeit. Es war eine gute Zeit für uns und unsere Gemeinden. Danke! Begleitet von unseren Segenswünschen geht Sebastian Schirmer nun in eine Gemeinde in Leipzig. Aber wie geht es nun für uns weiter? Wird nochmal ein Wunder geschehen und sich ein Pfarrer / eine Pfarrerin für die Stelle finden?

Zunächst wird Pfarrer Jörg Matthies die Vakanzvertretung für Pappendorf übernehmen, und ich bin zuständig für die ganze vereinigte Kirchgemeinde Hainichen-Bockendorf-Langenstriegis. Natürlich werden wir die Wiederbesetzung der Pfarrstelle beim Landeskir-chenamt beantragen.

Zwei Frösche fielen in eine Milchkanne. Immer wieder versuchten sie, wieder heraus zu springen. Aber so sehr sie sich auch bemühten, sie kamen nicht hoch genug bis an den Rand der Kanne. Nach unzähligen Versuchen gaben sie erschöpft auf. „Es hat ja doch alles keinen Sinn mehr." In seiner Hoffnungslosigkeit hörte der eine Frosch auf, sich zu bewegen. Er ging unter und ertrank. Der andere Frosch ruderte und paddelte weiter, um sich über Wasser (also über Milch) zu halten. Durch diese Bewegung bildete sich noch vielen Stunden aus der Sahne ein kleiner Butterberg. Daran konnte sich der Frosch nun festhalten. Er ging nicht unter, und als am nächsten Tag der Bauer kam, nahm der den Frosch und setzte ihn in den nahen Teich.

Geht es uns Christen in dieser Zeit nicht wie diesen beiden Fröschen? Wir stecken in einer Situation, aus der wir uns nicht aus eigener Kraft befreien können. Viele von uns haben die Hoffnung verloren und aufgegeben. Doch ich orientiere mich lieber an dem zweiten Frosch — also weitermachen, weiterrudern, um nicht unter zu gehen.

Ein „Butterberg" wird durch solche Mühe nicht entstehen. Doch Gott selbst bietet uns ja Halt an: Das Kreuz seines Sohnes, sein Wort, seine Gemeinde ... Und in seinem Wort finden wir Hoffnung. Der ganze Satz aus der Überschrift lautet: „Du hast eine Zukunft! Du darfst neue Hoffnung schöpfen!" An diesem Versprechen Gottes dürfen wir uns festhalten. Schließlich geht es um seine Kirche.

Ihr / Euer Pfarrer Friedrich Scherzer